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Herzenshaltung Dankbarkeit

Wie Du durch Dankbarkeit Dein Lebensglück vertiefst



junge Frau im Schneidersitz faltet die Hände aus Dankbarkeit


Woran genau denkst Du, wenn Du den Begriff Dankbarkeit hörst?


In erster Linie an ein Gefühl, nicht wahr?

Wenn sich ein langersehnter Wunsch erfüllt oder Ungewolltes von uns abgewendet wird - dieses Glücksgefühl bezeichnen wir gerne als Dankbarkeit. Wir denken, dass wir in manchen Situationen einen Grund haben, dankbar zu sein und in manchen eben nicht.


Ich möchte Deinen Blick auf Dankbarkeit als bewusst praktizierte Lebenseinstellung schärfen und Dir damit ein Alltagstool zu mehr Lebensfreude ans Herz legen.



Dankbarkeits-Tagebuch

Danke - aber wofür?


Hast Du jemals darüber nachgedacht, dass Du Dich unter normalen Umständen nicht aktiv darum bemühen musst, Luft zu holen und zu atmen?

Es atmet Dich sozusagen, ohne Dein Zutun.


Auch musst Du nichts tun, um Deinen Herzschlag aufrecht zu erhalten. Dein biologisches Herz arbeitet für Dich, jetzt, in diesem Moment. Und hoffentlich auch im nächsten.


Warum ist die kleine Schnittwunde an Deinem Finger auch ohne Pflaster schon bald "wie von selbst" verheilt?


Du hast heute geduscht? Da kam warmes Wasser aus der Leitung...


Ich hoffe, Du hast zwei gesunde Beine, doch auch das ist nicht selbstverständlich.


Du hast Menschen um Dich, Familie und Freunde, auf die Du Dich verlassen kannst.

Aber nicht jedem geht es so.


Wir neigen dazu, alles, was "in Ordnung" ist, als selbstverständlich hinzunehmen und ihm keine besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Eben weil es in Ordnung ist, so hat es zu sein.


Wir richten unseren Blick zumeist in Richtung dessen, was besser laufen könnte. Wir scannen unsere Umgebung auf Gefahren, empfundene Ungerechtigkeit und mögliche Probleme.

Ja, wir widmen unsere Aufmerksamkeit vorrangig Dingen, mit denen wir unzufrieden sind, Dingen, die uns Sorgen bereiten, die Ängste in uns schüren oder auch Dingen, die in der Vergangenheit belastend waren.


Liebend gerne und instinktiv vergleichen wir den IST-Zustand mit dem, was wir stattdessen gerne hätten und andere womöglich schon haben.

Frust und Unglücklichsein sind vorprogrammiert, denn unser Fokus liegt dabei beständig auf dem Auslöser des emotionalen Unwohlseins.


Statt herzstärkender Wertschätzung gegenüber vorhandenem Guten kreisen unsere Gedanken um den Mangel des abwesenden Gewünschten.


Warum machen wir das?!


Das, was ist, reicht uns nicht.

Wir wollen mehr oder was anderes.

Viel zu oft.



verpacktes Geschenk


Danke - aber wozu?


Natürlich kann nicht alles im Leben Grund zur Freude sein. 

Aber die Lebenseinstellung, die Haltung des Herzens, auch in schwierigen Situationen proaktiv nach Dingen Ausschau zu halten, für die wir dankbar sein können - das geht.

Und lohnt sich!


Sonja Lyubomirsky führt in ihrem Buch „Glücklich sein - Warum Sie es in der Hand haben, zufrieden zu leben“* acht Gründe an, wie und warum Dankbarkeit das Glücksempfinden steigern kann.

Ich habe mir Gedanken zu den im Buch genannten Erkenntnissen aus der Glücksforschung gemacht.



 

1.     Dankbarkeit hilft, die positiven Erfahrungen des Lebens zu genießen

Wenn uns Gutes widerfährt und wir fähig sind, es durch entsprechende Ausrichtung bewusst wahrnehmen zu können, verhilft uns diese Haltung zu Freudegefühlen der Dankbarkeit und Zufriedenheit im gegenwärtigen Augenblick.

In weiterer Folge macht es auch Sinn, gezielt nach „Geschenken“, also Gründen für Dankbarkeit zu suchen.



2.     Dankbarkeit steigert das Selbstwertgefühl

Wenn wir unsere Aufmerksamkeit darauf richten, was uns im Leben unterstützt und dienlich ist, statt darauf, wovon wir dem eigenen Empfinden nach zu viel oder zu wenig haben, lernen wir, uns nicht oder weniger von Negativem runterziehen zu lassen und uns klein zu fühlen. Wir entdecken neue Gründe, uns angenommen und gestärkt, ja, sogar geliebt zu fühlen.



3.     Dankbarkeit hilft beim Umgang mit Stress und traumatischen Erfahrungen

In Krisensituationen ist die Gefahr, in einer negativen Gedankenspirale von Unglücklichsein hängen zu bleiben besonders groß. Bewusstes Fokussieren auf Unterstützendes, wofür wir „Danke“ sagen können, lenkt den Blick auf das Positive, das in allen Situationen vorhanden ist.

Wenn wir gerade sonst nichts finden: Bewusst ein- und ausatmen! Ein Danke für die Luft zum Atmen.



4.     Dankbarkeit fördert moralisches Verhalten

Sich der Präsenz des Guten im eigenen Leben bewusst zu sein, erhöht unsere Ausgeglichenheit und Zufriedenheit. Aus diesem Gefühlszustand heraus können positive Begegnungen und Impulse von Freundlichkeit, Empathie und Hilfsbereitschaft anderen gegenüber entstehen.



5.     Dankbarkeit kann soziale Bande schaffen, indem sie bestehende Beziehungen stärkt und neue fördert

Dankbarkeit anderen gegenüber sowie eine positive, vertrauensvolle Grundeinstellung stärkt die zwischenmenschliche Verbundenheit und entwickelt in uns die Fähigkeit, mit unserem Umfeld in eine wertschätzende Beziehung zu treten.



6.     Dankbarkeit verhindert Neid und den Vergleich mit anderen

Unser System gleicht bei anderen Wahrgenommenes mit dem Selbstbild ab.

Wir vergleichen, was wir haben, mit dem, was andere haben. (Die tun das übrigens auch.)

Und immer lässt sich etwas finden, wo wir meinen, zu kurz gekommen zu sein.

Der Rasen des Nachbarn ist womöglich schöner und saftiger als der unsere. Der Rasen ist jedoch nur ein kleiner Teilaspekt unserer Realität und war uns bis zum Zeitpunkt des Vergleichs vielleicht auch nicht wichtig. Warum also beschert er uns ein ungutes Gefühl?

Weil der Fokus auf einem eigenen Mangel liegt und wir so das vorhandene Gute in anderen Bereichen nicht wahrnehmen können.



7.     Dankbarkeit ist absolut nicht vereinbar mit negativen Emotionen und kann Gefühle wie Ärger, Verbitterung, Eifersucht oder Gier mindern oder verhindern

Es ist unmöglich, Dankbarkeit und negative Gefühle, wie Ärger und Wut zugleich zu empfinden. Langfristig löst Dankbarkeit negative Gefühle auf. Und genau die wollen wir ja nicht haben.

Was also hat Priorität für Dich: Willst Du recht haben oder doch lieber glücklich sein?



8.     Dankbarkeit hilft uns, der hedonistischen Anpassung ein Schnippchen zu schlagen

„Hedonistische Anpassung“ meint unsere Fähigkeit, uns rasch an neue Ereignisse oder Situationen (positive, wie negative) zu gewöhnen. Dieser Mechanismus in Bezug auf die Anpassung an positive Veränderungen ist für unser Glücksempfinden nicht förderlich, da sie uns gewissermaßen für das Empfinden von Freude abstumpfen lässt.

Bewusst praktizierte Dankbarkeit unterstützt uns dabei, dass für uns angenehme Dinge nicht zur Selbstverständlichkeit werden.



halbvolles Glas Wasser


Danke - aber wie? Dankbarkeit ist eine Entscheidung


Herausfordernde Situationen, Lebenskrisen lehren uns unausweichlich, zu erkennen, was uns wirklich wichtig ist und zugleich zu spüren, wie sehr es uns wichtig ist.

Vielleicht, wenn wir als selbstverständlich hingenommene Dinge verlieren, deren Bedeutung uns nicht bewusst war.

Wenn Menschen sich von uns verabschieden und Schmerz und Trauer uns überrollen.

Durch Verlust und Mangel erkennen wir, was für uns tatsächlich zählt und wertvoll ist.


Die Praxis der Dankbarkeit verlangt gegebenenfalls nach innerem Perspektivenwechsel und nach Veränderung unserer Denkkonstrukte.

Um mehr Dinge wahrnehmen zu können, die unsere Wertschätzung verdienen, entscheiden wir uns, unsere Aufmerksamkeit bewusst in eine Richtung des Guten zu lenken.

Eine fordernde Haltung von Unzufriedenheit, Angst und Sorgen dürfen sich in Richtung Wertschätzung und Vertrauen transformieren.



junge Frau schaut auf den Weg vor sich


"Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind." Francis Bacon


Mein Fazit also:

Du musst nicht warten, bis Dankbarkeit als Reaktion auf die Erfüllung eines Wunsches in Form eines beglückendes Gefühls in Dir hochsteigt.


Warum nicht Dankbarkeit als Herzenshaltung praktizieren?


Es ist erlernbar, in der aktuellen Lebenssituation, im gegenwärtigen Moment beständig nach Gegebenheiten Ausschau zu halten, für die Du dankbar sein kannst.

Du kannst lernen, öfter "Danke" zu sagen.

Dankbar zu sein als Alltags-Ressource und persönlicher Zauberstab, führt Dich auf Deinem Weg verlässlich zu mehr Freude, Glück und Zufriedenheit.


Prüfe selbst, wie bewusst praktizierte Dankbarkeit auch Dein Leben kurzfristig und dennoch nachhaltig transformieren kann.


Lasst uns üben, öfter "Danke" zu sagen.


Wenn auch Du den Weg zu mehr gelebter Dankbarkeit ganz konkret in Deinem Alltag gehen willst und Dir Unterstützung wünschst, schreib mir!






* LYUBOMIRSKY, Sonja: Glücklich sein – Warum Sie es in der Hand haben, zufrieden zu leben: - Campus Verlag, 2008, S.107 ff.

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